Was lernen wir aus Gabriel García Márquez‘ „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“ oder auch von Camus‘ „Die Pest“? Das Leben geht trotz Seuchen weiter - auch das Arbeitsleben! Jeder Mensch und die ganze Gesellschaft passen ihre Aktivitäten entsprechend an. Gegenwärtig reagieren private Unternehmen und staatliche Organi-sationen auf die Infektionsgefahr durch das Covid-19- oder Corana-Virus mit Hygiene-Vorschriften, Kurzarbeit und im Dienstleistungssektor insbesondere mit Home-Office oder „Remote-Work“. Ich stelle Ihnen Vor- und Nachteile vor und welche Maßnahmen und Tools jetzt sofort helfen gesund + arbeitsfähig zu bleiben.
Remote Work als Arbeitsmodell In den Zeiten einer Pandemie gewinnt das Arbeiten aus der Ferne immer mehr an Bedeutung. Italien ist ein Paradebeispiel dafür: Das von der Seuche am meisten betroffene Land in Europa reagierte auf die Infektionsgefahr mit strikten Sicherheitsmaßnahmen, welche das normale Leben praktisch lahmgelegt haben. In Notlage geraten, entdeckte Italien ungewöhnliche Lösungsansätze: Binnen weniger Tage sind im Land mit seiner traditionellen Arbeitsorganisation diverse Formen vom Remote-Work schlagartig zur Normalität geworden. Laut „La Stampa“ vom 26. Feb. 2020 stehen die beiden wichtigsten Arbeitgeberverbände in Italien Confindustria sowie Confapi dem Trend positiv gegenüber [i].
Remote Schule als Beispiel Die unvorbereitete Einführung der Remote-Work unter Zwang lässt natürlich sein Spuren zurück: Schulen in Italien sind geschlossen und in mehreren Regionen improvisieren Lehrer und Schüler den Lehrbetrieb über Skype und Smartphone. Somit sind die Störungen durch technische und organisatorische Kommunikations-Probleme zu erwarten. Wichtig ist aber, dass der Unterricht weitergeht. Nach wenigen Tagen Erfahrung hat sich nun die Qualität der Remote-Unterrichtsstunden wesentlich verbessert.
Remote-Work in Unternehmen Sicherlich kann nur ein Teil der Arbeit von Unternehmen zu Hause ausgeführt werden. Fest steht, dass die vorhandenen Möglichkeiten bislang noch nicht ausgeschöpft wurden, wie eine Untersuchung des Meinungsforschungs-unternehmen Civey im Auftrag des BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft) Anfang März 2020 belegt [ii] . Einige Unternehmen, wie z.B. IBM haben dies bereits 2009 für 40% Ihrer 386.000 Mitarbeiter realisiert [iii].
Nun zwingt uns der Corona-Virus dazu, diese Potenziale neu zu erforschen und für den Einsatz von Remote-Work passende Lösungen zu finden. Remote-Work darf daher nicht nur eine Lösung in einem schnell entworfenen Pandemie-Plan bleiben. Es ist ein wesentlicher Baustein im Mosaik der künftigen Arbeitsmodelle und ist nebenbei ein effektives Instrument zur umweltschonenden Reduzierung des CO2 Ausstoßes im täglichen Berufsverkehr.
Eigene Erfahrung mit Remote-Work
Da ich seit gut sieben Jahren fast 70% meiner Beratungsleistungen vom Home-Office aus fakturiere, fasse ich meine Überlegungen in der Hoffnung zusammen, dass über die Vor- und Nachteile mehr diskutiert wird und sich jeder Arbeitnehmer oder Freiberufler mit seinem Unternehmen oder Auftraggeber darüber klar wird. Daher führe ich hier zuerst die wesentlichen Vor- und Nachteile für die Beteiligten ohne Anspruch auf Vollständigkeit auf:
Vor- und Nachteile aus Sicht der Arbeitgeber/Auftraggeber
Vorteile:
Mehr Effizienz durch die ergebnisorientierte Arbeit auf die individuelle Ebene: „Remote-Worker“ fühlen sich persönlich mehr für ihre Aufgaben verantwortlich und nicht als Teil einer Abteilung oder Gruppe
Reduzierung der Raum- und Nebenkosten pro Kopf und der Reisekosten
Unproduktive Aktivitäten des MA auf den Weg ins Büro und im Büro selbst, entfallen.
Nachteile:
Erhöhter Verwaltungsaufwand für die Umorganisation, um Informationen und ggf. sogar Produkte nun digital auszutauschen
Verlust an geübter Flexibilität, wegen der notwendigen Anbahnung und Durchführung von Besprechungen z.B. mit Terminanfrage
Langfristig bedeutende soziale Effekte wie Zugehörigkeitsgefühl und Gruppendynamik über informellen Informationsaustausch fallen weg und müssen kompensiert werden
Vor- und Nachteile aus Sicht der Arbeitnehmer/Auftragnehmer
Vorteile:
Geringerer Stress, da täglichen Fahrtzeiten zur und von der Arbeitsstätte entfallen
Leicht verbesserte Zeiteinteilung begünstigt die Work-Life-Balance und das Familienleben
Vom Büro getrennt zu arbeiten kann u.U. kreative Kräfte freisetzen, um die eigene Arbeitsweise zu verbessern
Nachteile:
Arbeit im Home Office ist nicht jedermanns Sache. Sie erfordert viel Selbstdisziplin.
Remote-Worker sind auf genaue und vollständige Auskünfte der Firma angewiesen
Nicht ständig sichtbar vor Ort zu sein, kann das berufliche Weiterkommen erschweren, da Karriere oft wesentlich über Sozialkompetenz beeinflusst wird, die so anders zu zeigen ist.
Remote Work - erforderliche Maßnahmen
Die Auslagerung der Arbeit ins Home-Office setzt sorgfältige Vorbereitungen voraus.
Welche initialen Maßnahmen muß das Unternehmen bedenken?
Systematische Analyse der Möglichkeiten und Potenziale von Remote-Work
Sorgfältige Prüfung und Sicherstellung der Datensicherheit im Hinblick auf den Datentransfer übers Netz
Entscheidung über die richtige Verwendung und ggf. technische Aufrüstung von geeigneten Kommunikationstools für Online-Meetings und Videokonferenzsysteme
Zusammenstellung der arbeitsrechtlichen Dokumente, z.B. Richtlinien zum Anwesenheitspflicht in der Firma, Erreichbarkeit im Home-Office, Regelungen für Arbeitsunfälle, temporäre Gestellung von Arbeitsplatz-Equipment, usw.
Die Arbeitspakete, organisatorische Abläufe und die praktischen Details müssen dann zusammen mit den beteiligten MA und Fachabteilung erörtert und dokumentiert werden.
Worauf muss der Remote-Worker achten?
Chancen und Risiken der persönlichen Abwesenheit für die eigene Karriere gründlich analysieren.
Persönliche Eignung kritisch prüfen. Home-Office bedeutet Selbstdisziplin und erlebte Einsamkeit.
Konkrete Gegebenheiten im Haushalt und Resonanz der Familie auf Ihre Arbeit zu Hause prüfen.
Halten Sie Ihr soziales Netzwerk in der Firma am Leben, wenn Sie nicht vor Ort anwesend sind.
Tipps: Welche Software hilft bei Remote-Work?
Die folgenden Werkzeuge nutze ich z.B. für das effiziente Arbeiten von zu Hause oder unterwegs, um mit Auftraggebern und Kollegen in ganz Europa in Projekten effizient und online zu kollaborieren.
+ Microsoft Office 365 Professional mit allen Büroanwendungen im Web verfügbar:
+ Zoho Remotely als Online-Suite von Werkzeugen für Projektmanagement, Dokumentenmanagement und tägliche Kollaboration in verteilt arbeitenden Teams: https://www.youtube.com/watch?v=nl-ggORqXXI&feature=em-uploademail
+ Freeconferencecall.com bietet weltweit kostenfreie Telefon + Videokonferenzen:
+ Google Docs und die ganze G Suite erlauben die gleichzeitige Arbeit an Tabellen, Dokumente oder Präsentationen: https://www.google.de/intl/de/docs/about/
Viele weitere professionelle Lösungen für die webbasierte Zusammenarbeit in Geschäftsbereichen z.B. in Transport und Logistik wie z.B. Cloud WMS bedürfen einer genauen Anforderungsanalyse und können nach der Auswahl in kurzer Zeit konfiguriert und genutzt werden.
Kontakt
Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, wie ich Ihnen in Ihrem konkreten Projekt helfen kann, nehmen Sie Kontakt auf. Natürlich remote!
Mohammed Bashir Managing Partner Blumenthalstraße 1 DE 10783 Berlin M: +39 (348) 6807 251 bashir@benefitgroup.de www.benefitgroup.de
i Quelle: La Stampa, 26.02.2020: https://www.lastampa.it/alessandria/2020/02/26/news/paradosso-coronavirus-lavorare-da-casa-taglia-costi-sprechi-e-favorisce-le-donne-1.38519639
und Corriere, 20.03.2020: https://www.corriere.it/economia/lavoro/20_marzo_12/coronavirus-otto-consigli-pratici-lavorare-vivere-bene-casa-dffe39e2-646e-11ea-90f7-c3419f46e6a5.shtml?refresh_ce-cp
ii Quelle: Bundesverband Digitale Wirtschaft, März 2020: https://www.bvdw.org/der-bvdw/news/detail/artikel/bvdw-studie-mehrheit-der-deutschen-angestellten-wuenscht-sich-wegen-des-corona-virus-home-office-m/
Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hatte im Auftrag des BVDW 1.000 Personen zwischen dem 5. und dem 8. März 2020 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Angestellte kleiner, mittlerer und großer Unternehmen in Deutschland. Drei Viertel (75,4 Prozent) der deutschen Angestellten liebäugeln mit Home-Office und digitalen Lösungen. 58 Prozent wünschen sich dies ausdrücklich, 17,4 Prozent sind noch unentschieden. Zwei von drei Angestellten (66,1 Prozent) erwarten von ihrem Arbeitgeber, jedenfalls entsprechende Lösungen vorzuhalten. Von den mehr als 1.000 Befragten geben 54,3 Prozent an, dass ihr Arbeitgeber hierzu technisch auch in der Lage wäre.
iii Quelle: IBM, Stop Managing Your Remote Workers As If They Work Onsite, 2018: https://www.youtube.com/watch?v=gDFdHnkohLg
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